Welche Aspekte bei der Wertpapieranlage wichtig sind und was unbedingt berücksichtig werden sollte.
Eine „gute” Geldanlage baut nicht auf Glück auf, sondern braucht einen soliden Vermögensplan. Eine konsequente und langfristige Umsetzung des Plans ist dabei erforderlich, denn wer immer allen Trends am Finanzmarkt nachläuft, wird seine Anlageziele kaum erreichen.
Investieren ist kein Sprint
Worauf kommt es bei einer langfristigen, erfolgreichen Wertpapieranlage an? „Zunächst gilt es, sich zu informieren und Grundwissen aufzubauen. Der Leitsatz lautet: ‚Investiere nur in Produkte, die du verstehst’”, sagt Erwin Hof, MSc. Er ist Lehrgangsleiter der Wiener Börse Akademie des WIFI Wien und für den Finanzbildungsbereich der Wiener Börse zuständig. Hof plädiert auch dafür, dass Anleger:innen regelmäßig und langfristig investieren und nicht versuchen, den optimalen Einstiegspunkt zu finden. Erwin Hof: „Der Anlageerfolg ist ein Marathon und kein Sprint.”
Nicht alle Eier in einen Korb
Weiters sollte auf eine gute Streuung des Investments geachtet werden. Die Grundüberlegung dabei ist, „nicht alle Eier in einen Korb” zu legen. Denn wer zum Beispiel nur in Aktien eines einzigen Unternehmens investiert, macht die Entwicklung seines Portfolios zu 100 Prozent von diesem einen Unternehmen abhängig. Erwin Hof: „Solange der Kurs steigt, ist alles natürlich in bester Ordnung. Fällt jedoch der Kurs, wird der komplette Portfolio-Wert in Mitleidenschaft gezogen. Investiert man hingegen in hunderte Unternehmen gleichzeitig, sind die Kursverluste einiger dieser Unternehmen für das Portfolio weniger dramatisch.” Diese Überlegungen könne man auch für weitere Anlageklassen anstellen. Denn die Kunst ist, Anlageklassen zu kombinieren, die nicht alle gleichzeitig fallen oder steigen – und trotzdem eine positive Rendite erzielen.
Einstiegspreise glätten
Manche Anleger:innen stellen sich auch die Frage, ob sie größere Beträge einmalig investieren sollten, oder ob sie eher kleinere Geldbeträge regelmäßig monatlich anlegen. Für Erwin Hof liegt der Vorteil einer Einmalinvestition darin, dass bei einer positiven Wertentwicklung der maximale Gewinn erreicht wird. Bei einer negativen Entwicklung rutscht man hingegen ins Minus. Aber nicht jeder kann einen größeren Betrag sofort investieren. „Für die meisten Anleger:innen kommen sogenannte Sparpläne in Frage. Der Vorteil bei Sparplänen mit fixem Betrag ist die Glättung der Einstiegspreise und die Verteilung der Kaufzeitpunkte. Anfängliche Kursverluste werden dadurch gedämpft. Steigen die Kurse jedoch von Beginn an, würde der/die Anleger:in mit einer Einmalinvestition besser fahren. Grundsätzlich ist auch ein Mix vorstellbar”, sagt der Experte.
Achten Sie auf die Kosten!
Gebühren, Spesen oder Provisionen können die Rendite des Investments erheblich schmälern – und bei langem Anlagehorizont einen mehrstelligen Eurobetrag ausmachen. Erwin Hof: „Vergleichen Sie daher unbedingt vor Ihrem Einstieg alle relevanten Gebühren und Spesen. Schon ein halbes Prozent an geringeren Kosten kann bei einer monatlichen Sparrate von 200 Euro über einen Zeitraum von 30 Jahren einen fünfstelligen Eurobetrag ausmachen.”
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Erwin Hof, MSc ist Lehrgangsleiter der Wiener Börse Akademie des WIFI Wien und für den Finanzbildungsbereich der Wiener Börse zuständig.
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