Logistik-Unternehmen sind auf gut ausgebildete MitarbeiterInnen angewiesen. Wer einen Beruf mit Zukunft sucht, ist hier gut aufgehoben. Was es braucht, um in dieser Branche durchzustarten, verrät Logistik-Experte Karl Johannes Schreiber.

Herr Schreiber, welchen Herausforderungen muss sich die Logistik heute stellen?

Karl Johannes Schreiber: Die Globalisierung, die Digitalisierung, die sich wandelnde Weltwirtschaft und die sich verändernden weltweiten Märkte sind die globalen Megatrends und die Herausforderungen in der Logistik, heute und in der nahen Zukunft. Die globalen, logistischen Abläufe werden immer komplexer und erhalten eine neue weltweite Dimension. Der Transportlogistik kommt hierbei eine wesentliche Rolle zu, sie stellt diese aber auch stets vor neue Herausforderungen.

Welche Themen und Trends werden die Transportlogistik in naher Zukunft prägen?

Das sind Automatisierung, Digitalisierung und Big Data, branchenspezifische Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Die Automatisierung ist nicht nur ein wichtiger Trend in der Logistik – in allen Branchen steht das Thema weit oben auf der Agenda. Schon heute werden logistische Abläufe so weit als möglich automatisiert und digitalisiert. Nachhaltigkeit und Klimaschutz werden auch immer wichtiger und gewinnen eine immer größere Bedeutung.

Welche Auswirkung hat die Digitalisierung auf das Berufsbild der Transport- und Verkehrslogistiker/-innen?

Die fortschreitende Digitalisierung in der Transport- und Logistikbranche wird sicher in absehbarer Zeit keine Arbeitsplätze kosten oder ganze Berufsgruppen überflüssig machen. Sicher ist aber, dass sich die klassischen Berufe in Speditionen und der Logistik allgemein mit fortschreitender Digitalisierung deutlich verändern werden. Deshalb ist es entscheidend, in entsprechende Ausbildungen zu investieren, um das digitale Know-how von Führungskräften und ausgewählten MitarbeiterInnen auszubauen und die digitale Transformation des Unternehmens sicherzustellen.

Wie wird das Thema Digitalisierung in der Aus- und Weiterbildung berücksichtigt?

Es werden Grundkompetenzen vermittelt, die notwendig sind, um die Arbeits- und Lernanforderungen innerhalb digitaler Umgebungen eigenverantwortlich zu bewältigen. Die TeilnehmerInnen werden befähigt, fachspezifische Kompetenzen mit Hilfe digitaler Medien selbstständig zu erwerben, in virtuellen Teams souverän zu agieren und den Umgang mit neuen Kollaborations- und Kommunikationssystemen zu erlernen.

Was muss man können, um als Transport- und Verkehrslogistiker/-in erfolgreich zu sein?

Transport- und VerkehrslogistikerInnen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist, immer auf dem neuesten Stand der digitalen Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen, die Methodenkompetenzen und sozialen Kompetenzen laufend zu ergänzen und weiterzuentwickeln. Transport- und VerkehrslogistikerInnen sollten gleichermaßen GeneralistInnen und SpezialistInnen sein.

Was sind die persönlichen Voraussetzungen für die Ausbildung?

Transport- und VerkehrslogistikerInnen sollten über gute analytische Fähigkeiten, Entscheidungsfähigkeit und -freude, eine hohe interkulturelle Kompetenz einschließlich der notwendigen Sprachkenntnisse und Kommunikationsfähigkeit verfügen.

Wovon profitieren die Teilnehmer/-innen von der Ausbildung am meisten?

Mein Ziel ist es, durch Weitergabe von fachspezifischem Wissen und eine professionelle und praxisorientierte Ausbildung bei den TeilnehmerInnen Motivation und Begeisterung zu schaffen und so eine Schlüsselkraft zu entwickeln. Die meisten ausgebildeten TransportlogistikerInnen, SpediteurInnen und Transportfachleute haben nach der Ausbildung eine Anstellung oder die von ihnen ersehnte Stelle in einem Wirtschaftsunternehmen oder Unternehmen der Transport- und Verkehrswirtschaft erhalten.

Karl Johannes Schreiber ist selbstständiger Unternehmensberater, Wirtschaftstrainer und Coach für Außenwirtschaft und Internationales Logistik-Management.

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