„Es ‚herbstelt‘ auf den Bäumen und in mir, ich sollte wohl etwas bunter noch leben“, schreibt die deutsche Dichterin Ruth W. Lingenfelser.

Wenn die Tage langsam kürzer und dunkler werden, und wir es uns am liebsten zuhause unter der warmen Decke gemütlich machen, wissen wir: der Herbst ist da. Die Sonnenstunden werden weniger – und manchmal rückt die graue Stimmung draußen bedrohlich nahe. Dabei kann diese Jahreszeit so schön sein: Die Blätter der Bäume erstrahlen in all ihrer Farbenpracht und auch was unsere Nahrung betrifft, hat die Natur für die kommenden Wintermonate bestens für uns vorgesorgt.

Nahrung, die uns für die kälteren Monate wappnet. Nahrung, die uns Energie und wichtige Nährstoffe liefert, um auch in den kühlen Tagen gesund und fit zu bleiben. Dank dieser ausgeklügelten Idee der Natur haben es schon unsere Vorfahren geschafft, die strengen Wintermonate gut zu überstehen.

Welche Lebensmittel sind die Helden der Saison?

Ob Obst oder Gemüse: beide Sorten versorgen uns mit wertvollen Vitaminen und Mineralstoffen und liefern Ballaststoffe.

  • Beim Obst spielen Äpfel, Birnen und Trauben ganz vorne mit. Sie liefern wertvolle Stoffe für unser Immunsystem, das gerade bei feucht-kaltem Wetter gute Unterstützung braucht.
  • Der Kürbis und der Erdapfel dienen als gesunde Energielieferanten für die kurzen Tage.
  • Herbstsalate wie Zuckerhut, Endivie und Radicchio liefern wertvolle Bitterstoffe, welche die Verdauung unterstützen.
  • Auch eines unserer regionalen „Superfoods“ hat Saison: der Kohl und insbesondere der Grünkohl. Er enthält Calcium, Eisen, Vitamin C, Vitamin K und vielen Antioxidantien und unterstützt unseren Körper damit in vielerlei Hinsicht.
  • Sauerkraut liefert wichtige Nährstoffe für die Darmgesundheit und Verdauung.
  • Nicht zu vergessen: das Wurzelgemüse. Karotten, rote und gelbe Rüben, Pastinaken und Sellerie runden die bunte Palette an guten und gesunden Helferlein aus der Natur ab.

Wärmende Lebensmittel und Getränke

Kaum verwunderlich, dass man zu dieser Jahreszeit eher von Rohkost absieht und Gusto auf etwas Warmes oder Wärmendes verspürt. Eine warme Suppe oder ein pikanter Eintopf kann rasch und einfach aus saisonalem Gemüse zubereitet und auch auf Vorrat für den nächsten Arbeitstag vorbereitet werden.

Mit wärmenden Zutaten und Gewürzen versehen, machen sie von innen auch wohlig warm. Dazu gehören: Kürbis, Lauch, Zwiebel, Knoblauch, Kren, Chili, Wildfleisch, Rindfleisch, Lamm, Huhn und viele Kräuter und Gewürze, wie z. B. Fenchel, Anis, Kümmel, Kreuzkümmel, Kardamon, Basilikum, Rosmarin, Thymian und Schnittlauch.

Auch bei den Getränken weicht mit fortschreitendem Jahr zumeist der Wasserkrug der Teekanne. Interessanterweise zählen Früchte-, Grün-, Schwarz-, Pfefferminz und Kamillentees zu den kühlenden Teesorten. Wer’s länger warm haben möchte, greift zu Fenchel, Anis, Salbei, Kümmel oder Vanille. Und sollte die graue Stimmung von draußen doch näher als gewünscht rücken: Tees aus Hopfen, Baldrian und Melisse sorgen für Beruhigung und Entspannung.

Eine heiße Tasse Kaffee oder Kakao lässt sich wunderbar mit dem wärmenden Gewürz Kardamon ergänzen. Auch ein heißer, naturtrüber Bio-Apfelsaft mit Ingwer kann schnell und leicht aufgesetzt werden.

Und schön aufgewärmt und gut eingepackt steht auch einem Spaziergang an der frischen Herbstluft nichts im Wege. Denn auch Bewegung hält unseren Stoffwechsel in Schwung und erfüllt uns mit neuer Energie.

Stimmung aufhellen und beeinflussen

Indem wir unserem Körper möglichst saisonale und naturbelassene Ernährung zuführen, liefern wir ihm die Energie, die er für die Bewältigung seiner tagtäglichen Aufgaben benötigt. Diese Art von Ernährung hat einen positiven Einfluss auf den gesamten Körper – auch unser Gehirn – und damit verbunden unsere Stimmung. Wir haben also immer die Möglichkeit, unseren Körper mit unserer Ernährung bestmöglich zu unterstützen. Und wenn wir uns gesund und fit fühlen, hat das herbstliche Grau draußen auch keine Chance.

Gastautorin Mag. (FH) Katharina Schneider ist Kommunikationswirtschafterin und ehemalige Werberin; heute diplomierter WIFI-Ernährungsvorsorgecoach und Fachberaterin für ganzheitliche Gesundheit. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, Bewusstsein für das Ernährungsverhalten und dessen Einfluss auf die eigene Gesundheit zu schaffen. Neben Ihrer WIFI-Trainertätigkeit schreibt sie für diverse Blogs zu Ernährungsthemen.

 

Diplom-Lehrgang: Ernährungsvorsorge Coaching

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