Wer in seine Berufsausbildung oder berufliche Weiterbildung investiert, profitiert ein ganzes Leben lang. Doch es ist nicht immer einfach, sich das lebenslange Lernen zu finanzieren. Wenn trotz Sparsamkeit nicht genug Geld übrig bleibt, um die eigene Aus- und Weiterbildung voranzutreiben, kann man sich diese auch von der Bank finanzieren lassen.
Wer einen Kredit für seine Aus- und Weiterbildung beantragt, sollte genau ausrechnen, wie viel Geld er benötigt. Ein genauer Kostenplan mit den Ausgaben, die monatlich anfallen, und den zu erwartenden Einnahmen, beispielsweise durch einen Nebenjob, kann hier Klarheit schaffen. „Es ist wichtig, die persönliche Finanzsituation unter die Lupe zu nehmen und effektive Maßnahmen zu setzen. Gerade heute wird es immer einfacher, sein Ausgabeverhalten zu kontrollieren, indem man die intelligenten Apps der Banken mit persönlicher Statistik oder einen Überziehungsalarm nutzt“, sagt Luc Truyens, CEO der ING-DiBa Austria.
Klassische Konsumkredite für die Bildung
„Grundsätzlich finanziert die BAWAG P.S.K. jede Art von Weiterbildung. Die Rückzahlung erfolgt in monatlichen Raten, dabei ist eine Laufzeit von bis zu 10 Jahren möglich“, sagt Michael Bauer, Leiter der Gruppe Aktiv Management der BAWAG P.S.K. Dabei sind weder Eigenmittel noch eine Besicherung des Kredits notwendig. Die ING-DiBa Austria bietet zur Finanzierung einer Aus- und Weiterbildung klassische Ratenkredite bis zu € 50.000 an. Auch hier sind Eigenmittel und eine Besicherung des Kredits nicht notwendig. Raiffeisen in Wien bietet im Rahmen von Konsumkrediten verschiedene Möglichkeiten für die Finanzierung der Aus- und Weiterbildung an, wie z.B. den Raiffeisen Express-Kredit, mit flexiblen Laufzeiten bis zu 10 Jahren und einem fixen Zinssatz für die gesamte Laufzeit. Der mögliche Kreditrahmen bewegt sich zwischen € 4.000 und € 50.000. „Eine Besicherung sowie Eigenmittel sind nicht notwendig. Die Kreditrate muss leistbar sein“, sagt Robert Fischer, Stadtdirektor Privatkunden, Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien. Der Online-WunschKredit der UniCredit Bank Austria ist spesen- und gebührenfrei, eine Restschuld-Versicherung ist inkludiert. Damit können Konsumfinanzierungen schon ab € 1.000, flexible Raten ab € 20 individuell vereinbart werden, abgestimmt auf die Kredithöhe und die vereinbarte Laufzeit.
Steuer sparen leicht gemacht
Was viele oft nicht wissen: Die Ausgaben zur beruflichen Aus- und Weiterbildung werden als Werbungskosten anerkannt, wenn diese im Zusammenhang mit der ausgeübten beruflichen Tätigkeit stehen. So können diese Ausgaben dann im Zuge des Lohnsteuerausgleichs als Werbungskosten geltend gemacht werden. Dabei sind nicht nur Kurskosten oder Studienbeiträge, sondern auch sämtliche mit der Bildungsmaßnahme zusammenhängenden Kosten abzugsfähig.
Studentenförderung als Investition nutzen
Mit dem Fund of Excellence bietet die Erste Group eine in Österreich einzigartige Möglichkeit der Talentinvestition an. Das Programm „For Best Students“ ist dabei auf Studierende ausgerichtet und finanziert Studiengebühren, Lebenserhaltungskosten sowie Einmalkosten. Im Gegenzug beteiligt sich die Erste Group am zukünftigen Einkommen des Studierenden, sofern dieses über € 2.000 liegt. „Der Fund of Excellence investiert nicht in Unternehmen, sondern in talentierte und ambitionierte Menschen. Ist der vereinbarte Zeitraum abgelaufen, endet die Einkommensbeteiligung unabhängig davon, wie viel an den Fonds zurückgeflossen ist. Verdienen unsere Absolventen/-innen viel, ist das auch gut für uns. Verdienen sie wenig, ist das schlecht für uns, verdienen sie nichts, zahlen sie auch nichts“, erklärt Günter Benischek, Geschäftsführer des Fund of Excellence. Lediglich bei Abbruch des Studiums kommt ab dem Zeitpunkt des Studienabbruchs eine vertraglich fixe Zahlungsverpflichtung zum Tragen. Das Auswahlverfahren ist aufwendig, denn der Fonds versucht die Besten der Besten zu finden. Noten sind dabei aber nicht ausschlaggebend. Im Mittelpunkt steht die Persönlichkeit des/der Bewerbers/-in. „Wir glauben, dass Persönlichkeit der wichtigste Treiber für Erfolg ist“, ist sich Benischek sicher.
Spare in der Zeit, so hast du in der Not
Auch wenn die Zinsen derzeit niedrig sind: Sparen ist sinnvoll. Wer für sein lebenslanges Lernen vorsorgen möchte, sollte unbedingt mit seiner Bank über Chancen und Risiken seiner Geldanlage sprechen. Michael Bauer, BAWAG P.S.K.: „In der Beratung ist es wichtig zu klären, wann die gewünschte Bildungsmaßnahme geplant ist: Je nachdem, kann ein kurzfristiges Ansparprodukt, ein Fondssparprodukt, ein Versicherungsprodukt oder auch ein Bausparvertrag gewählt werden.“ Es gibt viele Möglichkeiten, Geld zu sparen: Man kann z.B. mit dem Rauchen aufhören, selber kochen statt Fastfood kaufen oder Carsharing nutzen statt sich ein eigenes Auto kaufen. Wichtig ist, sich über seine Prioritäten und Lebensziele klar zu werden und zu überlegen, wo man persönlich bereit ist, Geld zu sparen. Denn dann ist der Weg zur Wunschausbildung auch nicht so weit weg.
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