Wir brauchen geballte Frauenpower in Führungsetagen, weiß Unternehmensberater und Management-Trainer Christoph W. Dietrich. Erfahren Sie in seinem Gastbeitrag mit welchen 4 Tipps Powerfrauen immer richtig liegen und welchen Beitrag gezieltes Managementtraining leistet.

Welche Vorteile bringt ein hoher Frauenanteil in Führungsetagen? Studien belegen, dass Topmanagerinnen die Performance ihrer Unternehmen entscheidend steigern. Positive Auswirkungen auf Unternehmenswert, Nachhaltigkeit sowie Produktivität und Zufriedenheit der Belegschaft sind mittlerweile nachgewiesen.(1)

Warum geht nichts weiter?

Dennoch gibt es hierzulande nur wenige Geschäftsführerinnen. Im Vergleich mit anderen Ländern haben wir diesbezüglich noch viel Luft nach oben.(2) Der Grund dafür? In Österreich werden althergebrachte Kulturmerkmale besonders gerne hochgehalten. Daher ist es nicht verwunderlich, dass tradierte Geschlechterrollen und Vorurteile schwer auszurotten sind. Wenn es eine Frau in den Vorstand schafft, dann als „Personalvorständin“ oder „Chief Sustainability Officer“. Frauen seien nun einmal sozial kompetenter als Männer und daher für derlei Positionen besonders gut geeignet, meint man. Fachkompetenz spricht man ihnen weniger gerne zu, weswegen es z.B. wenige weibliche CFOs gibt. Mangelnde Umsetzungskompetenz wird als Scheinargument gegen weibliche CEOs ins Treffen geführt. Noch bedenklicher ist allerdings, dass die durchschnittliche Verweildauer von Frauen in Toppositionen wesentlich geringer ist als die ihrer männlichen Kollegen.(3) Viele gehen freiwillig vorzeitig. Woran liegt das?

Was Karrierefrauen brauchen

„Frauen brauchen einen Intrigensensor“, titelte eine deutsche Zeitung.(4) Aufgrund der Quotenvorgaben und des gesellschaftlichen Erwartungsdrucks werden Frauen oftmals rasch und unerwartet befördert – ohne sich adäquat auf ihren Karriereschritt vorzubereiten. Dabei ist Managementtraining eine Investition, die sich auszahlt. Im Workshop Frauenpower im Topmanagement entwickeln Frauen die Fähigkeit, ein schwieriges Arbeitsumfeld zu analysieren, Machtstrategien zu durchschauen und geeignet zu kontern.

Und was beachten Powerfrauen am Weg nach oben? Mit diesen vier Tipps liegen Sie als Powerfrau immer richtig:

  1. Stellen Sie Ihre Kompetenzen in die Auslage. Über Ihre Stärken sprechen Sie öffentlich, an ihren Schwächen arbeiten Sie privat.
  2. Netzwerken ist 90% des Erfolgs. Gute Netzwerkerinnen unterhalten möglichst diverse Beziehungen. Engagieren Sie sich nicht nur in Frauennetzwerken.
  3. Kommunizieren Sie faktenbasiert. Sprechen Sie im Präsens statt im Konjunktiv und unterstreichen Sie Ihre Aussagen mit Gestik und Mimik.
  4. Vergessen Sie die ersten drei Tipps. Bleiben Sie authentisch – denn stark ist, wer sich treu bleibt. Ihre Stakeholder:innen belohnen Ihre Authentizität mit gebührendem Vertrauen.

 

Quellen:

1 Weiterführende Informationen auf www.frauenfuehren.at, einer Webseite des Bundeskanzleramts.

2 Frauen.Management.Report 2023, Etappensieg EU-Richtlinien (Studie), Arbeiterkammer, März 2023; Einsam an der Spitze. Unternehmen holen Frauen in die Vorstände, aber in der Regel nur eine (Bericht), AllBright Stiftung, September 2023

3 Warum so viele Frauen hohen Positionen den Rücken kehren, Der Standard, 22.8.2023

4 Ex-Vorständin Wiebke Köhler: Frauen brauchen einen Intrigensensor für ihre eigene Karriere (Artikel), Handelsblatt, 17.11.2019

 

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Forum Seminar:
Frauenpower im Topmanagement

Mag. Christoph W. Dietrich ist Lektor für Corporate Governance und Gremienarbeit, erfahrener Berater für Unternehmensführung und Managementtrainer. Buchtipp: „Spannungsfelder im Topmanagement – ein Praxisleitfaden für gute Corporate Governance“ (2022).

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