Silvester ist die Hauptsaison für Feuerwerke von Privatpersonen. Wissen Sie, wer was wo abfeuern darf, wie Pyrotechnik funktioniert und welche Sicherheitsmaßnahmen Sie unbedingt beachten sollten? Testen Sie Ihr Wissen in unserem Pyrotechnik-Quiz!

Achtung: Damit unser Quiz nicht zu einfach ist, sind manchmal auch mehrere Antworten richtig.

Viel Erfolg!

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Welche dieser Dinge sind pyrotechnische Gegenstände?

a) Feuerwerkskörper
b) Notsignalraketen
c) Wunderkerzen
d) Streichhölzer
e) Knallerbsen

Antwort: Tatsächlich sind all diese Dinge – vom einfachen Streichholz bis zu Notsignalraketen (die z.B. auf Booten oder im alpinen Bereich eingesetzt werden) – pyrotechnische Gegenstände. Als pyrotechnische Gegenstände werden sie bezeichnet, weil sie einen pyrotechnischen Satz enthalten, der bei seiner vorsätzlich ausgelösten chemischen Zustandsänderung bestimmte Effekte hervorruft – wie z.B. Licht, Knall, Rauch, Nebel etc.

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Welche dieser Begriffe bezeichnen (auch) Effekte oder Gegenstände in Feuerwerken?

a) Wasserfall
b) Dahlie
c) Römisches Licht
d) Frankfurter Kerze
e) Trauerweide

Antwort: Aus Feuerwerken kennen wir: a, b, c und e. Wasserfall, Dahlie und Trauerweide sind pyrotechnische Effekte, die in ihrer Form der ursprünglichen Bedeutung dieser Begriffen ähneln. Das Römische Licht wird auch als Römische Kerze bezeichnet und schießt mehrere Effekte – gewöhnlich unterschiedlich gefärbte Leuchtkugeln – nacheinander aus demselben Rohr. Eine Frankfurter Kerze gibt es in der Pyrotechnik nicht.

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Was kommt in Feuerwerkskörpern zum Einsatz?

a) Schwarzpulver
b) Schießpulver
c) eine spezielle Dynamitmischung für Feuerwerkskörper

Die richtigen Antworten sind: a und b. Schießpulver ist ein Synonym für Schwarzpulver, das seit Jahrhunderten auch für Feuerwerke verwendet wird. Schwarzpulver wurde bereits im 11. Jahrhundert in China erfunden. Es war als Büchsenpulver der erste Explosivstoff, der als Schießpulver für Treibladungen von Schusswaffen verwendet wurde. Heute wird es als Korn- und Mehlpulver hauptsächlich in der Pyrotechnik – besonders bei der Feuerwerkherstellung – verwendet.

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Wie entstehen die unterschiedlichen Farben in einem Feuerwerk?

a) Durch die dem Schwarzpulver beigemischten Farbpigmente.
b) Durch die dem Schwarzpulver beigemischten Metallsalze.
c) Durch die dem Schwarzpulver beigemischten Leuchtstoffe.

Die richtige Antwort ist: b. Durch die Beimischung von Metallsalzen können verschiedene Farbeffekte erzielt werden.

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Was sind Barockfeuerwerke?

a) Feuerwerke, die am Boden abbrennen.
b) Feuerwerke, die keinen Krach machen.
c) Feuerwerke, die ein besonders üppiges, barockes Farbspektrum haben.

Die richtigen Antworten sind: a und b.  Barockfeuerwerke sind leise Feuerwerke, die am Boden abbrennen. Sie waren an Königshöfen im 16.-18. Jahrhundert üblich, wurden in unmittelbarer Publikumsnähe entzündet und bestanden aus einer Mischung von sprühenden Vulkanfronten, Feuerrädern, Springbrunnen, Wasserfällen, und dgl. Dazu wurde oft Musik gespielt. Die wohl bekannteste für ein Barockfeuerwerk geschaffene Musikbegleitung ist die Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel. Die „Music for the Royal Fireworks“ wurde König Georg II. in Auftrag gegeben und 1749 im Rahmen eines großen Barockfeuerwerks zur Feier des Aachener Friedens im Londoner Green Park uraufgeführt.

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Wie werden Raketen sicher abgefeuert?

a) Aus freistehenden Flaschen.
b) Aus einer fest stehenden Halterung, aus der sie sich leicht lösen können.
c) Indem man sie in losen Erdboden steckt.

Die richtige Antwort ist: b. Raketen müssen leichtgängig und ohne Widerstand aufsteigen können – man feuert sie daher am besten aus einer fest stehenden Halterung, aus der sie sich leicht lösen können wie z.B. einem Raketenständer mit Führungsrohren. Freistehende Flaschen sind ungeeignet, da sie umkippen können. Nutzt man eine Flasche, sollte sie z.B. fest in einem Getränkekasten stehen oder umkippsicher mit Kabelbinder an einem Holzpflock fixiert sein.

7

Dürfen pyrotechnische Gegenstände per Versandhandel an EndverbraucherInnen vertrieben werden?

a) ja
b) nein
c) nur im Dezember für Silvester-Feuerwerke

Die richtige Antwort ist: b. Der Versand von pyrotechnischen Gegenständen an EndverbraucherInnen ist verboten. Damit soll sichergestellt werden, dass sie nur an berechtigte Personen und mit Kontrolle der jeweiligen Altersgrenze abgegeben werden.

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Wie müssen pyrotechnische Gegenstände gekennzeichnet sein?

a) Auf dem Produkt müssen der Name des Produkts und eine ausführliche Gebrauchsanweisung stehen.
b) Auf dem Produkt müssen die Produktbezeichnung, eine Gebrauchsanweisung, die Kategorie, die Altersbeschränkung, eine einzigartige Registriernummer der Europäischen Union (EU) und ein CE-Siegel stehen.
c) Auf dem Produkt müssen das Herkunftsland, die Produktbezeichnung, eine Gebrauchsanweisung und eine Altersgrenze der Nutzer stehen.

Die richtige Antwort ist: b. Auf der Packung müssen die genaue Produktbezeichnung, eine Gebrauchsanweisung, die gesetzliche Kategorie, die Altersgrenze für die Nutzung, die einzigartige Registrierungsnummer der EU und das CE-Siegel stehen. Sind diese Punkte nicht oder nur teilweise vorhanden, dürfen die pyrotechnischen Gegenstände nicht verwendet werden.

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Welche Feuerwerke darf man als Privatperson in Wien abschießen?

a) Das Schießen von Feuerwerkskörpern ist im gesamten Stadtgebiet verboten.
b) Man darf in Wien ganzjährig Knallfrösche und sonstige Feuerwerkskörper der Kategorie F1 verwenden.
c) Man darf Feuerwerkskörper der Kategorien F1 und F2 in Wien abschießen – allerdings nur zu Silvester.

Die richtige Antwort ist: a. Für Privatpersonen ist das Abschießen von Feuerwerkskörpern – egal welcher Kategorie – im gesamten Stadtgebiet verboten. Man darf als Privatperson also weder im eigenen Garten noch im öffentlichen Raum Feuerwerkskörper abschießen. Erlaubt sind nur Feuerwerkskörper der Kategorie F1, die in Innenräumen verwendet werden – wie z.B. Wunderkerzen, Tischfeuerwerke und dgl.

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Wo in Österreich dürfen pyrotechnische Artikel der Kategorie F2 (z.B. Feuerwerksbatterien, Schweizerkracher, Raketen, Knallfrösche und andere) nicht verwendet werden?

a) im Ortsgebiet
b) in der Nähe von Krankenhäusern, Kinder-, Alters- und Erholungsheimen
c) in der Nähe von Kirchen
d) in der Nähe von Tiergärten und Tierheimen
e) in der Nähe von Tankstellen

Richtig sind alle Antworten! Im Ortsgebiet ist die Verwendung von pyrotechnischen Artikeln generell verboten, Bürgermeister können aber Ausnahmeregelungen erteilen und damit z.B. per Verordnung Teile des Ortsgebiets von diesem Verbot ausnehmen. Aber: Auch bei einer Ausnahmeregelung bleibt die Verwendung von pyrotechnischen Gegenständen der Kategorie F2 innerhalb oder in unmittelbarer Nähe einer Menschenansammlung verboten! Immer verboten ist sie auch in unmittelbarer Nähe von Krankenhäusern, Kinderheimen, Alters- oder Erholungsheimen, Kirchen, Tierheimen und Tiergärten.

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Wie werden pyrotechnische Gegenstände eingeteilt?

a) Feuerwerkskörper werden nach ihrem Verwendungszweck, nach ihrer Gefährlichkeit und nach ihrem Lärmpegel eingeteilt.
b) Feuerwerkskörper werden nach ihrem Verwendungszweck, nach ihrer Gefährlichkeit und nach der Altersgruppe, die sie abfeuern darf, eingeteilt.
c) Feuerwerkskörper werden in vier Kategorien eingeteilt, die festlegen, wo diese Feuerwerkskörper verwendet werden dürfen.

Richtig ist: Antwort a. Feuerwerkskörper werden nach Ihrer Verwendungsart, ihrer Gefährlichkeit und nach ihrem Lärmpegel eingeteilt. Das Pyrotechnikgesetz 2010 gliedert sie nach diesen Kriterien in Kategorien. Je nach Kategorie sind auch Altersgrenzen festgelegt.

Für pyrotechnische Gegenstände für Unterhaltungszwecke – also für diverse Feuerwerkskörper – gibt es die Kategorien

o F1 (geringe Gefahr, vernachlässigbarer Lärm, Einsatz ist auch im geschlossenen Raum möglich),
o F2 (geringe Gefahr, geringer Lärm, Einsatz nur im Freien möglich),
o F3 (mittlere Gefahr, nicht gesundheitsgefährdender Lärm) und
o F4 (hohe Gefahr, nicht gesundheitsgefährdender Lärm).

Weiters gibt es die Kategorien:

o P1 und P2 für sonstige pyrotechnische Gegenstände (wie z.B. loses Bengal-, Schellack- und Rauchpulver).
o T1 und T2 für pyrotechnische Gegenstände für Bühne und Theater und
o S1 und S 2 für pyrotechnische Sätze (wie z.B. pyrotechnische Signalmittel wie Berg- und Seenotsignalmittel, Signalstifte mit Munition, Munition von Leuchtpistolen, Rauchsignale, Alpine Notsignalmittel, Hand-, Warn-, Bengal- und Magnesiumfackeln.)

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Wie viele Altersgrenzen gibt es für das Verwenden von Feuerwerkskörpern?

a) zwei – über 12 und über 16 Jahre
b) drei – über 12, über 16 und über 18 Jahre
c) vier – über 12, über 16, über 18 und über 21 Jahre

Antwort: b ist richtig. Es gibt drei Altersgrenzen für das Abfeuern von Feuerwerken der Kategorien F1-F4. Diese Altersgrenzen richten sich nach der Gefährlichkeit der Feuerwerke.

o Über Zwölfjährige dürfen Feuerwerke der Kategorie F1 (wie z.B. Wunderkerzen, Bengalhölzer Bodenfeuerwirbel, Handfontänen, Knatterfontänen, Knallerbsen, Tischfeuerwerk, Rauch und Blitzkugeln etc.) abfeuern.
o Über 16-Jährige dürfen Feuerwerke der Kategorie F2 (z.B. Vulkane, Batteriefeuerwerk, Raketen, Fontänen, Knallfrösche, Römische Lichter der Kategorie 2, Knallkörper, Sonnen) abfeuern.
o Für das Abfeuern von Feuerwerken der Kategorie F3 (z.B. Raketen, Batteriefeuerwerk, Römische Lichter der Kategorie 3 etc.) und F4 (Kugelbomben, Batteriefeuerwerke, Fontänen, Römische Lichter der Kategorie 4) muss man über 18 Jahre alt sein. Für den Erwerb, Besitz und die Verwendung von Feuerwerken der Kategorien F3 und F4 sind zudem eine behördliche Bewilligung und der Nachweis von Fachkenntnis durch einen Pyrotechnikausweis erforderlich.

 

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Die Bilder bei den Fragen 3, 6, 7, 11 und 12 zeigen Szenen aus Pyrotechnikkursen des WIFI Wien.
Im Bild…

…bei Frage 3 sehen Sie den Aufbau von One Shot-Effekten mit Elektrozündung.
…bei Frage 6 verladen Kursteilnehmer Feuerwerksbomben in Glasfibermörser.
…bei Frage 7 sehen Sie Glasfibermörser in Mörserkästen, die als Abschussvorrichtungen für Großfeuerwerksbomben dienen.
…bei Frage 11 überprüft ein Teilnehmer den Aufbau eines Bodenfeuerwerks mit den besonders schönen Effekten pyrotechnischer Springbrunnen, Wasserfall und Lichterbild.
…bei Frage 12 bereiten Teilnehmer Feuerwerksbatterien auf verleimten Holzschichtplatten vor, die Feuerwerksbatterien stehen dort stabil und werden noch gegen Umfallen gesichert.

 

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