Welchen Einfluss hat KI auf das Rechnungswesen? Was wird heute schon gelebt und wo geht die Reise hin? Daniela Teichmeister, Trainerin an der WIFI Wien Finanzakademie hat sich in ihrem Gastbeitrag mit diesen Fragen auseinandergesetzt.

Die Digitalisierung beherrscht schon seit geraumer Zeit viele Bereiche unseres Lebens. Diesen Trend hat die Künstliche Intelligenz natürlich massiv beschleunigt. Auch im Alltag begleitet sie uns permanent. Als Beispiele sind das „Smart Home“ oder auch Empfehlungsalgorithmen wie bspw. bei Netflix oder auch Gesichtserkennungsprogramme oder die Optimierung von Suchmaschinen wie auch Chatbots zu nennen.

Der Einfluss auf das Rechnungswesen

Unumgänglich ist auch der Einfluss der KI im Rechnungswesen und das in unterschiedlichen Formen. Aufgrund von stetig steigenden Datenmengen ist es in diesem Bereich sogar erforderlich Künstliche Intelligenz ins Spiel zu bringen. Die KI ist fähig große Mengen an Daten, selbst wenn diese unstrukturiert sind, zu verarbeiten und in ein Format zu bringen, das ausgewertet werden kann. In diesem Bereich setzen vor allem Konzerne bereits seit Jahren sogenannte Robotics ein, die innerhalb von kürzester Zeit Statistiken aus diversen ERP-Programmen* erstellen oder auswerten können. Auch im Bereich der Bonitätsprüfung und im Bankwesen, wird heutzutage immer mehr auf den Einsatz von KI gesetzt. Zurzeit werden von großen Unternehmen zum Teil noch einfache Buchhaltungstätigkeiten ins Ausland ausgelagert. Doch auch hier hofft man durch den Einsatz von KI auf Kostenersparnisse.

Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz sollen im Rechnungswesen einige Prozesse automatisiert werden und damit auch die Ressourcen für übergeordnete Aufgaben geschaffen werden. Es soll ein Zusammenspiel zwischen ERP Systemen und KI entstehen. Diese können nicht nur im Bereich des Rechnungswesens eingesetzt werden sondern finden auch großen Anklang in der Logistik oder in der automatisierten Rechnungsbearbeitung.

Die Grenzen der KI

Jedoch hat die Künstliche Intelligenz auch ihre Grenzen, an die sie gerade im Rechnungswesen stößt. Denn KI kann sich nur auf vergangenheitsorientierte Daten stützen. Es fehlt an Intuition und der Möglichkeit Zusammenhänge bzw. gesamtheitliche Bilder zu erkennen. Die Kontrolle durch den Menschen ist daher wichtig und notwendig.

 

*ERP (Enterprise-Resource-Planning) bezeichnet die unternehmerische Aufgabe, Personal, Ressourcen, Kapital, Betriebsmittel, Material sowie Informations- und Kommunikationstechnik im Sinne des Unternehmenszwecks rechtzeitig und bedarfsgerecht zu planen, zu steuern und zu verwalten.

Gastautorin Daniela Teichmeister ist Trainerin und Prüferin für Buchhaltung, Bilanzierung und Personalverrechnung an der WIFI Wien Finanzakademie. In einem internationalen Konzern ist sie zudem in einer globalen Finance- und Projektmanager-Funktion tätig.
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