Haben digitale Lernunterlagen Vorteile? Verbessern sie die Flexibilität von Lernenden? Und: Wann macht es Sinn ausgedruckte Skripten zu verwenden? Roman Augustin ist Leiter der Abteilung Digitaktik und Lerntechnologien im WIFI Wien und Experte für digitales Lernen. Wir haben bei ihm nachgefragt.

Welche digitalen Tools oder Plattformen werden denn im Training genutzt, um Lernunterlagen zu digitalisieren?

Roman Augustin: Es gibt viele digitale Tools und Plattformen, die im Training eingesetzt werden, um Lernunterlagen in digitaler Form bereit zu stellen, wie z.B. die WIFI-Lernplattform, E-Books und Videos.

Hat die Digitalisierung von Lernunterlagen Auswirkungen auf den Lernprozess der Teilnehmer:innen?

Die Digitalisierung von Lernunterlagen hat auf jeden Fall Auswirkungen auf den Lernprozess. Digitale Lernunterlagen bieten mehr Flexibilität, da sie jederzeit und überall abgerufen werden können. Unsere Teilnehmer:innen können dadurch ihre Lernzeit besser organisieren. Digitale Lernunterlagen können auch interaktive Elemente wie Videos, Animationen und Quizfragen enthalten, die das Lernen interessanter und effektiver machen. Das ist auf jeden Fall ein großes Plus und wird auch als solches wahrgenommen.

Wirken sich digitalisierte Unterlagen positiv auf die Flexibilität der Lernenden aus, zum Beispiel in Bezug auf verschiedene Lernstile?

Ja, auf jeden Fall. Die Digitalisierung von Lernunterlagen verbessert die Zugänglichkeit und Flexibilität für Lernende, besonders was die verschiedenen Lese- und Lernpräferenzen und individuellen Bedürfnisse betrifft. Digitale Lernunterlagen tragen auch dazu bei, die Teilnehmer:innen besser auf die Anforderungen der modernen Arbeitswelt vorzubereiten, indem sie digitale Kompetenzen und Fähigkeiten entwickeln, schließlich setzen sie sich ja mit den unterschiedlichen Plattformen und digitalen Tools auseinander.

Arbeiten die Vortragenden eigentlich noch mit ausgedruckten Skripten?

Ja, natürlich. Ausgedruckte Lernunterlagen sind in Situationen nützlich, in denen digitale Lernunterlagen nicht verfügbar sind oder es die Kurssituation notwendig macht. Zum Beispiel wenn direkt in die Unterlagen geschrieben werden muss. Es gilt: Wenn es dienlich ist, hat es seine Berechtigung – egal ob die Unterlagen ausgedruckt sind oder digital. Es kommt einfach darauf an, was das jeweilige Lernziel erfordert.

Gibt es auch Herausforderungen für die Trainer:innen, wenn sie digitalisierte Lernunterlagen verwenden?

Ja, die gibt es. Mit der Digitalisierung der Lernunterlagen sind natürlich Änderungen von gewohnten Abläufen verbunden. Als Trainer:in macht man sich natürlich schon bei der Konzeption des Kurses Gedanken darüber, welche Unterlagen gebraucht werden und wie sie verwendet werden. Soll nur etwas gelesen oder nachgeschlagen werden dann sind ausgedruckte Skripten sinnvoll und ausreichend. Für die Erstellung digitaler Lernunterlagen reicht es nicht mehr den Text in die WIFI Vorlagen zu stellen, sondern es geht noch stärker um gestalterische Elemente wie Design und Aufbau mit digitalen Tools. Es geht auch stark darum, wie die Inhalte mit digitalen Tools didaktisch gut aufbereitet werden können.

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Roman Augustin ist Leiter der Abteilung Digitaktik und Lerntechnologien im WIFI Wien und Experte für digitales Lernen.
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