Das Leben wird von Tag zu Tag teurer und die Ersparnisse verlieren an Wert. Was kann man tun, um sich vor der hohen Inflation zu schützen?

Niedrige Zinsen auf dem Sparbuch, die Lebensmittelpreise gehen durch die Decke: Wer sein Geld zusammenhalten will, muss bei den Ausgaben genauer hinschauen. Doch die Teuerung wirkt sich unterschiedlich auf die Bevölkerung aus. Das hängt damit zusammen, dass Menschen unterschiedliche Kaufgewohnheiten haben. Und wer sein Geld vor der Inflation schützen möchte, sollte nicht nur seine Ausgaben überprüfen, sondern sich auch das Thema Geldanlage genauer ansehen.

Negative Rendite vermeiden

Viele lassen ihr Geld auf Sparbüchern oder Tagesgeldkonten liegen. „Derzeit erzielen SparerInnen eine negative Rendite”, sagt Erwin Hof, MSc. Er ist Lehrgangsleiter der Wiener Börse Akademie des WIFI Wien und für den Finanzbildungsbereich der Wiener Börse zuständig. „Obwohl am Sparbuch die nominellen Beträge größer werden, erleiden SparerInnen durch die Inflation einen Kaufkraftverlust. Das bedeutet, sie können sich in Zukunft weniger für ihr Geld kaufen.”

Langfristige Anlagestrategie hilft

Doch welche Alternativen gibt es in Zeiten hoher Inflation? Erwin Hof: „Aktien weisen historisch gesehen die höchsten Renditen auf. Auch Immobilien und Gold kommen nach Abzug von Inflation auf positive Realrenditen, wenngleich diese geringer sind.” Da nicht alle Anlagemöglichkeiten in inflationären Zeiten gleich stark reagieren, sollten AnlegerInnen deshalb eine langfristige Anlagestrategie verfolgen.

Ein Blick auf die Finanzen

Doch wie bleibt genug Geld auf der Seite, um zu investieren? Wer Reserven schaffen möchte, auch um sich vor der Inflation zu schützen, hat folgende Möglichkeiten:

1. Einnahmen steigern

Wann haben Sie das letzte Mal um eine Gehaltserhöhung gefragt? Vielleicht ist es an der Zeit, das Thema jetzt anzusprechen. Eine Alternative wäre auch, sich einen Nebenjob zu suchen.

2. Kosten senken

Hinterfragen Sie bei Ausgaben, ob diese auch wirklich notwendig sind und überprüfen Sie, ob es vielleicht günstigere Möglichkeiten für das Girokonto oder den Handy-Vertrag gibt. In der Regel sollte ein Wechsel problemlos möglich sein. Ihr Vorteil: Sie senken damit Ihre monatlichen Ausgaben und haben so auf Dauer geringere Kosten.

3. Rabatte nutzen

Vergleichen Sie beim Einkauf noch genauer die Preise und nutzen Sie aktuelle Angebote und Rabatte. Oft kann man Geld sparen, wenn man auf gleichwertige, aber günstigere Produkte ausweicht.

4. Energie sparen

Langsameres und vorausschauendes Autofahren kann den Spritverbrauch deutlich reduzieren – und helfen, viel Geld zu sparen. Achten Sie auch auf den Wärme- und Stromverbrauch. Durch geschickte Anbieterwechsel und konsequente Energiesparmaßnahmen könnten Sie sogar monatlich mehr Geld zur Verfügung haben.

5. Reparieren statt neu kaufen

Nutzen Sie den Reparaturbonus für defekte Elektrogeräte. Ob Wasserkocher, Haarföhn oder Smartphone: Das Klimaschutzministerium übernimmt die Hälfte der Reparaturkosten, maximal 200 Euro pro Gerät. Hier können Sie den Gutschein für die Instandsetzung herunterladen: www.reparaturbonus.at

Bonus-Tipp: Mit dem Online-Inflationsrechner der Statistik Austria kann man sich seine persönliche Inflation ausrechnen und besser einschätzen, wie stark man tatsächlich von der Inflation betroffen ist.

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Vermögensaufbau und -planung

Erwin Hof, MSc ist Lehrgangsleiter der Wiener Börse Akademie des WIFI Wien und für den Finanzbildungsbereich der Wiener Börse zuständig.

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