MetalltechnikerInnen brauchen nicht nur hohe fachliche Kenntnisse, sondern auch soziale Kompetenzen. Dann haben sie sehr gute Chancen am Arbeitsmarkt.

Der Metallbau gehört zu den ältesten Handwerksberufen. Doch im Zuge der Industrialisierung und auch im Zuge der Digitalisierung haben sich die Tätigkeitsbereiche stark verändert. Wofür früher einmal SchmiedIn und SchlosserIn zuständig waren, sind heute MetalltechnikerInnen am Zug.

„Die Tätigkeiten sind sehr vielfältig und breit gestreut. Grundsätzlich verarbeitet und bearbeitet der/die MetalltechnikerIn Metalle als Rohprodukt, aber auch verwandte Werkstoffe mit geeigneten Fertigungstechniken und Produktionsverfahren zu fertigen, gebrauchsfähigen oder weiterbearbeitbaren Werkstücken”, sagt Peter Krajiczek. Er war Leiter der Berufsschule für Metalltechnik in der Mollardgasse in Wien und bereitet jetzt am WIFI Wien MetalltechnikerInnen auf die fachlich-theoretische Meisterprüfung vor.

Chancen am Arbeitsmarkt

Peter Krajiczek: „Die Chancen am Arbeitsmarkt sind sehr gut, da Metallbearbeitung und Metallverarbeitung Schlüsseltechnologien sind und entsprechend qualifiziertes Fachpersonal erfordern.” Es gibt genügend Beschäftigungsfelder für MetalltechnikerInnen: Ob in Produktion, Instandhaltung und Reparatur in Fabriken oder Werkstätten oder aber auch vor Ort auf Baustellen für Montage und Instandsetzung bei Kunden und Kundinnen – der Beruf des Metalltechnikers/der Metalltechnikerin ist gefragt.

Hohe Lernbereitschaft

Doch was braucht es, um diesen Beruf gut ausüben zu können? Für Peter Krajiczek sind eine technische Grundbildung, ein Gefühl für Zahlen, eine gute körperliche Verfassung, handwerkliche Geschicklichkeit und ein gewisses kreatives Potenzial für diesen Beruf unverzichtbar. Eine hohe Lernbereitschaft wird vorausgesetzt, da die Digitalisierung starke Auswirkungen auf die Arbeits- und Produktionsabläufe haben wird. Und neben den hohen fachlichen Kenntnissen seien auf alle Fälle auch soziale Kompetenzen gefragt, ergänzt Krajiczek.

Aus- und Weiterbildung

Metalltechnik ist ein modularisierter Lehrberuf – in der dualen Ausbildung mit einer Lehrzeit von 3,5 bis 4 Jahren. Er besteht aus 1 Grundmodul und derzeit aus 8 Hauptmodulen. Die zusätzliche Wahl eines von 4 Spezialmodulen bietet zudem die Möglichkeit einer Spezialisierung und Individualisierung. „Grundkenntnisse der Digitalisierung sowie Automatisierung und deren Anwendungen werden bereits in der Ausbildungsordnung und in den Lehrplänen berücksichtigt, da der Einsatz von computer- bzw. softwaregestützten Prozessen in Fertigung und Automatisierung entsprechende Kenntnisse erfordert”, sagt Peter Krajiczek.

Und wie sieht der Weg in die Selbstständigkeit für MetalltechnikerInnen aus? „Mit Lehrabschlussprüfung und Meisterprüfung sind grundsätzlich die formalen Voraussetzungen erfüllt”, so Krajiczek weiter. „Dazu sollte auch ein angemessenes Maß an Berufserfahrung und Berufspraxis vorliegen.”

Unterstützung auf dem Weg sowohl zum Lehrabschluss als auch zur Meisterprüfung bietet zum Beispiel das WIFI Wien mit seinen jeweiligen Vorbereitungskursen. Zudem besteht in verschiedenen Spezialkursen die Möglichkeit, bereits erlangtes Wissen aufzufrischen oder sein Können um diverse Fachkenntnisse zu erweitern.

Moderne Ausbildungsstätte

Im Mai 2019 wurde die neue Meisterschmiede der MetalltechnikerInnen in Wien-Strebersdorf eröffnet, in der auch die Praxiskurse des WIFI Wien aus dem Bereich Metalltechnik stattfinden. Peter Krajiczek ist als ehemaliger Leiter der Berufsschule für Metalltechnik davon angetan: „Es ist eine dem aktuellen Stand der Technik entsprechende Ausstattung mit digitaler Infrastruktur, in hellen großzügig gestalteten Labor- und Seminarräumlichkeiten und mit Werkstattarbeitsplätzen für Aus- und Weiterbildung.”

Auch KommR Ing. Georg Senft, Innungsmeister der MetalltechnikerInnen, ist von der neuen Meisterschmiede begeistert: „Es macht Sinn, all jene, die mit Metall zu tun haben, in einem Gebäude zu vereinen, damit voneinander gelernt werden kann. Mit solchen Aktionen wird sichergestellt, dass ein traditionsreicher Beruf auch sicher weiterbesteht.“

Peter Krajiczek war Leiter der Berufsschule für Metalltechnik, Glasbautechnik sowie technische ZeichnerInnen in der Mollardgasse in Wien und bereitet jetzt am WIFI Wien MetalltechnikerInnen auf die fachlich-theoretische Meisterprüfung vor.

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