Sternstunde im WIFI: Karl Mahrer über Zufälle, Unfälle und Haltung

Die Teilnehmer/-innen der WIFI-Rhetorik-Akademie bekommen vom Lehrgangsleiter Wolfgang Pappler dreimal im Jahr die Möglichkeit, einen Blick hinter den Vorhang einer Persönlichkeit des Wirtschafts- und Politlebens zu erhalten.

Kürzlich gab der ehemalige Polizeivizepräsident und neuerdings Nationalratsabgeordneter General Karl Mahrer ehrliche Einblicke in seine Werte, Motivation und Erfolgsgeheimnisse. Mahrer nahm die Zuhörer/-innen mit auf eine offene, ehrliche und sympathische Reise durch die Geschichte –historisch verflochten mit seiner eigenen Lebensgeschichte. Stark geprägt durch den Vater – auch wenn sie nur wenige Jahre miteinander hatten – mit Kriegserlebnissen und Momenten von historischem Wert, wurde er schon früh in politischer Denkweise geschult. Er selbst sagt: „Manchmal wählt man den Beruf, vom Zufall gesteuert.“ So war das schon bei der Entscheidung für den Polizeidienst, weil ihm das spannender als der Bundesheer-Dienst erschien.

Über Zufälle oder nach persönlichen Anekdoten (nach einem Autounfall im Dienst musste er sich rechtfertigen, konnte aber beim Vorgesetzten nicht nur seine Unschuld beweisen, sondern überzeugte auch mit Sympathie. So kam ein Karrieresprung und Angebot von ebendiesen, völlig unerwartet.) im wahrsten Sinne „Unfälle“, die die Weichen für den weiteren Karriere-Verlauf schlagartig anders stellen. Häufig vom Fall, ganz schnell, hin zum Aufstieg. Helfen und etwas bewegen haben ihn damals schon motiviert. Das war auch ausschlaggebend für seine Entscheidung des Wechsels in die Politik. „Selbst gestalten und Verantwortung übernehmen, um zumindest einen kleinen Beitrag zu leisten“, bilden dafür den Antrieb. Eine wichtige Aufgabe für ihn war, den „Umkehrschwung von der obrigkeitsstaatlichen Polizei dorthin zu entwickeln, dass die Polizei in der Mitte der Gesellschaft steht“.

Kernwerte, die er lebens- und karrierebegleitend mitnimmt sind unter anderem Wertschätzung, Respekt, „Extreme als Warnsignale erkennen und Antennen dafür sensibilisieren“, „Konflikte nicht vermeiden, sondern verstehen, bearbeiten und den Wind rausnehmen“, „die unterschiedliche Wahrheit der Menschen akzeptieren“ sowie „jeden in seinem Mensch-sein gerne haben“.

Politische Schwerpunkte sieht er für sich in den Bereichen Bildung und Sicherheit sowie Arbeitsmarktthematik. Als Zeitgeistproblem sieht er „Wir bewegen uns heute immer schneller, so dass es zunehmend schwieriger wird, mit politischen Lösungen und Entscheidungen mitzukommen.“

Bilder: (c) Florian Wieser

 

Rhetorik-Akademie

Rhetorik ist die Kunst, Bilder im Kopf des Kommunikationspartners entstehen zu lassen: Spannung, Begeisterung und Emotionen zu vermitteln. Die hohe praxisorientierte Komponente der Rhetorik-Akademie hilft Ihnen dabei!