„Wenn der Frühling ins Land zieht, wäre es eine Beleidigung für die Natur, nicht
einzustimmen in ihr Jauchzen.“ (John Milton)

Jetzt, wo alles sprießt und blüht und uns die ersten Sonnenstrahlen ins Freie locken, packt uns die Lust auf Leichtigkeit und neue Energie. Vielleicht ist es uns in den letzten Monaten schwer gefallen, auf uns zu achten. Schließlich gibt es im Winter doch den einen oder anderen Anlass um sich in netter Gesellschaft gut und reichlich kulinarisch zu verwöhnen – während die kalten Temperaturen und die frühe Dunkelheit nicht immer als freundliche Einladung zur Bewegung an der frischen Luft gesehen werden.

Um auch der Frühjahrsmüdigkeit vorzubeugen, ist es an der Zeit, diese Monate hinter uns zu lassen und unserem Körper einen kleinen Frühjahrsputz zu gönnen. Viele Obst- und Gemüsesorten haben Saison, die uns bei diesem Vorhaben bestens mit vielen Vitaminen unterstützen. Mit Gemüse, Salaten, Rohkost und ballaststoffreiche Beilagen steht dem Energiekick nichts mehr im Wege.

5 Tipps, wie der Frühjahrsputz für Ihren Körper gelingt:


Weg, was nicht gut tut

Ausmisten tut gut und belohnt Sie mit neuer Energie! Falls sich in den letzten Monaten einige „Lasten“ angesammelt haben, entledigen Sie sich von diesen. Das kann bedeuten, die Küche von ungesunden Lebensmitteln zu befreien, bewusster mit der Menge der konsumierten Lebensmittel umzugehen oder schlechte Gewohnheiten – wie zum Beispiel den überhöhten Konsum von Zucker – abzulegen.

Gesunde Beilagen

Sagen Sie dem Heißhunger auf Süßes den Kampf an. Ersetzen Sie Nudeln und andere Weißmehlprodukte durch ihre vollwertigen Verwandten. Diese sind die gesündere Alternative für den Blutzuckerspiegel, versorgen uns mit wertvollen Ballaststoffen und sättigen nachhaltig – bauen Sie also Kartoffeln, Hülsenfrüchte als auch die Pseudogetreidearten Quinoa, Amaranth und Buchweizen sowie Hirse in Ihren Speiseplan ein.

Fette richtig verwenden

Fette erfüllen in unserem Körper zahlreiche wichtige Aufgaben. Damit nun alles „wie geschmiert“ laufen kann, müssen wir hier auf die Zufuhr der richtigen Fette achten. Dabei ist deren Qualität wesentlich: die biologische Herkunft sowie eine äußerst schonende Herstellung bei niedrigen Temperaturen. Mit hochwertigen Bio-Pflanzenölen wie Oliven- oder Kokosöl machen wir unserem Körper eine wahre Freude. Aber Achtung, Olivenöl sollte nicht über 180 Grad erhitzt werden. Hierfür besser feste Fette (Butter, Kokosöl, Butterschmalz) verwenden. Für den kalten Einsatz, z.B.: im Salat, eignet sich Leinöl hervorragend, das uns wiederum mit essenziellen Omega3-Fettsäuren versorgt.

Wildkräuter – schon probiert?

Im Grünen sprießen nun Bärlauch, Löwenzahn, Brennnesseln, Giersch oder die Vogelmiere – Kräuter, die Sie hervorragend für Aufstriche, Salate, Suppen oder Smoothies verwenden können. Wildkräuter sind ballaststoffreich und basisch. Ihr Mikronährstoffgehalt übertrifft bei weitem denjenigen unserer üblichen Grundnahrungsmittel – daher sind sie auch wertvoller als Kultursalate. Das enthaltene Chlorophyll entgiftet und die vielen sekundären Pflanzenstoffe tragen zum Schutz unserer Zellen bei. Weiters sind sie reich an Magnesium und Eisen und unterstützen so die Blutbildung.

Saisonal einkaufen

Heutzutage müssen wir uns rein theoretisch keine Gedanken über Saisonalität machen – rund ums Jahr locken die Supermärkte mit einem umfangreichen Angebot an frischem Obst und Gemüse. Dennoch – wer saisonal kauft, holt sich die beste Qualität zum günstigsten Preis. Saisonales Gemüse aus der Region ist keinen langen Transportwegen und Lagerzeiten ausgesetzt, somit ist es noch voll von vielen wichtigen Nährstoffen und punktet mit dem besten Geschmack.

Die Helden der Saison

Im März und im April sind noch viele Sorten erhältlich, die schon im Winter aus heimischem Anbau verfügbar waren – Lauchgemüse, viele Kohlsorten, Schwarzwurzeln, Pastinaken oder Topinambur sind frisch erhältlich. Was das Obst betrifft, muss man sich noch etwas gedulden, bis die heimische Auswahl wieder wächst. (Ausnahme Äpfel, die noch gelagert verfügbar sind, sowie Trockenfrüchte).

Der April beschert uns den ersten Vogerlsalat und Rucola, die ersten Radieschen und gleichzeitig wird die Spargelsaison eingeläutet.

Das Salat-Angebot wird im Mai durch Blattsalate wie den Eissalat, Häuptelsalat und römischer Salat und grünes Blattgemüse wie Mangold oder Spinat erweitert. Während die Grünkohl-Ernte im März zu Ende geht, wächst das heimische Kohlgemüse-Repertoire um Karfiol, Weißkraut, Kohlrabi, Brokkoli und Romanesco an.

Für die Schärfe in den Mahlzeiten, die auch zur Entgiftung anregt, sorgen Zwiebelgemüse wie Lauch und Frühlingszwiebel, sowie Radieschen und Rettich. Neben ihnen findet man den pikant-säuerlichen, aber durchaus sehr erfrischenden Rhabarber im Regal. Auch die süßen Erdbeeren werden wieder im Freien in der Region reif.

Holen Sie sich also neue Energie, lassen Sie die Sonne rein und sich von dieser auch nach draußen locken! Ihr Körper und auch Ihr Geist werden es Ihnen danken. 🙂

Gastautorin Mag. (FH) Katharina Schneider ist Kommunikationswirtschafterin und ehemalige Werberin; heute diplomierter WIFI-Ernährungsvorsorgecoach und Fachberaterin für ganzheitliche Gesundheit. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, Bewusstsein für das Ernährungsverhalten und dessen Einfluss auf die eigene Gesundheit zu schaffen. Neben Ihrer WIFI-Trainertätigkeit schreibt sie für diverse Blogs zu Ernährungsthemen.

 

Diplom-Lehrgang: Ernährungsvorsorge Coaching

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