Der dm Konzern hat ein weitreichendes Personalentwicklungsprogramm gestartet, um Mitarbeitern/-innen eine Fachkräfteausbildung zum/zur Drogisten/-in zu ermöglichen. Langfristiges Ziel ist es, die Drogistenausbildung in den mittel- und südosteuropäischen Ländern auszurollen, in welchen dm mit Filialen vertreten ist und einheitliche Ausbildungsstandards länderübergreifend zu setzen. Als Partner für die Konzeption sowie die Durchführung der Trainingsmaßnahmen zur Vorbereitung auf die Lehrabschlussprüfung wurde das WIFI Salzburg gewählt, welches verschiedene Abteilungen der Wirtschaftskammer Österreich sowie für den Durchführungsort Wien, die WIFI Wien-Unternehmensentwicklung intensiv ins Partnernetzwerk einbindet. 

Fachkräftequalifikation auf ein gemeinsames Level befördern

dm drogerie markt und das Berufsbild des Drogisten sind untrennbar miteinander verbunden. „Die Drogistenlehre ist eine sehr anspruchsvolle Fachausbildung, die das kaufmännische Basiswissen des klassischen Einzelhandelskaufmanns um vielfältige Kenntnisse ergänzt: Gesundheits- und Ernährungslehre, Botanik, Chemie, Chemikalienkunde, Pharmakologie, Toxikologie und andere Lehrinhalte verschaffen den Drogisten ein umfassendes Hintergrundwissen, das unseren Kunden in Beratungsgesprächen zugutekommt“, unterstreicht dm Geschäftsführerin Mag. (FH) Petra Mathi-Kogelnik den hohen Stellenwert, den die drogistische Ausbildung bei dm drogerie markt genießt. In den knapp 390 Filialen von dm Österreich arbeiten rund 6.600 Mitarbeiter/-innen, etwa 1.300 davon sind gelernte Drogisten/-innen. Den Beruf des Drogisten gab es in dieser Form bisher allerdings nur bei dm in Österreich und Deutschland. In den insgesamt 13 dm Ländern unterscheiden sich die Ausbildungssysteme ansonsten sehr, zum Großteil existieren keine drogistischen Ausbildungsinhalte. Auch das duale Ausbildungssystem ist nicht in allen Ländern verankert.

2 in 1: Qualifikation und Motivation

Nicht nur Qualifikation, auch Motivation ist eine erfreuliche Auswirkung dieser Personalentwicklungsmöglichkeit von dm, die zur Stärkung der Mitarbeiterbindung und der Identifikation mit den dm Werten beiträgt. „Ich finde es toll, dass ich die Möglichkeit bekomme, mich dm intern weiterzubilden – nach dem Motto ‚Man lernt nie aus’! Auch meine persönliche Weiterentwicklung wird von dieser neuen Erfahrung profitieren. Das Besondere am Drogistenberuf ist, dass ich das Erlernte auch wirklich in meinem Beruf umsetzen kann. Die Kundenbetreuung wird durch das fachmännische Wissen auf jeden Fall wertvoller und kompetenter“, so eine Teilnehmerin.

Erfolgsfaktoren: Netzwerk, Erfahrung und Kommunikation

Für das intensive Trainingsangebot an zwei Standorten in Österreich und ein einheitliches Trainingskonzept mit gleicher Qualität war für das Gelingen ausschlaggebend, dass das WIFI, im Verbund österreichweit Ansprechpartner, Seminarräumlichkeiten sowie Trainer/-innen mit hohem Praxisbezug wie auch didaktischen Methoden anbieten kann. Die Lehrgangsteilnehmer/-innen werden in Wien und Salzburg von insgesamt 17 Trainern/-innen aus WIFI, Berufsschule und dm Mitarbeitern/-innen kombiniert begleitet. dm leistete bereits gute Basisgrundlagen der Idee, Konzeption und auch Lehrunterlagen dienten maßgeblich der inhaltlichen Ausrichtung des Lehrgangs. „Organisatorisch bestand die Herausforderung darin, erstmals einen internationalen Lehrgang mit verschiedenen Durchführungsorten anzubieten. Unser Anspruch war eine gleichbleibende Qualität in der Lehre an allen Standorten zu gewährleisten, weswegen alle Trainer/-innen eine gemeinsame Trainerweiterbildung maßgeschneidert auf den Lehrgang besuchten“, berichtet MMag. Christoph Schreder, Referent Firmen Intern Training der Wirtschaftskammer Salzburg. Der Kundenbetreuer der WIFI Wien-Unternehmensentwicklung Mag. (FH) Nicolas Aron betont: „Ein Erfolgsfaktor war die stetige intensive Kommunikation zwischen uns, dem WIFI Salzburg und auch dem Kunden dm. Auch essenziell waren die Kontakte zu den Funktionären der Wirtschaftskammer Wien, über deren Mithilfe wir zu fachlich geeigneten Trainern/-innen aus den Berufsschulen gekommen sind. Auch aus unserem großen Trainerpool aus anderen Themengebieten konnten wir schöpfen, um die optimale Kombination aus Theorie und Praxis für diese speziellen Anforderungen zu finden.“

Etablierung einer internationalen drogistischen Ausbildung

Der Lehrgang „Drogist International“ soll nun – im ersten Schritt als Pilotdurchgang – die umfassende drogistische Ausbildungstradition in den elf mittel- und südosteuropäischen dm Ländern verankern. Gleichzeitig wird der Grundstein für eine duale Berufsausbildung in allen dm Ländern gelegt. „Langfristiges Ziel ist die Etablierung einer internationalen drogistischen Ausbildung. In mehreren Ländern werden diese Anliegen auch bereits mit den offiziellen Stellen besprochen und bearbeitet“, berichtet dm Geschäftsführerin Mathi-Kogelnik. Bei der Konzeption des Lehrganges wurde nicht einfach nur der Status quo der österreichischen Drogistenausbildung übernommen. Vielmehr sollten Erfahrungen insbesondere auch aus dem deutschen Ausbildungssystem einfließen und Anforderungen aus allen dm Ländern berücksichtigt werden. „Es war uns wichtig, das Thema Drogistenausbildung international für den gesamten Konzern zu denken“, so Petra Mathi-Kogelnik.

Ein Pilot mit Vorbildwirkung

„Ganz nach dem Motto ‚Fachkräfte für die österreichische Wirtschaft‘, sehen wir in diesem Pilot ein zukunftsträchtiges Projekt. Die Kombination aus praktischer Ausbildung im Betrieb und komplementärer praxisnaher Theorieausbildung maßgeschneidert auf die jeweilige Zielgruppe ist ideal für das Nachholen von Lehrausbildungen oder Berufsabschlüssen für Erwachsene und dient vielleicht auch für andere Branchen als Modell, mit dem international Standards gesetzt werden können“, so Schreder.

In einem Jahr zum Drogisten

Mit September 2016 starteten 80 Mitarbeiter/-innen aus dem dm Konzern eine einheitliche Berufsausbildung auf dem zweiten Bildungsweg als Pilotdurchgang. Die Teilnehmer/-innen stammen aus insgesamt neun dm Ländern: Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Deutschland, Kroatien, Österreich, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn. Sie sind dort in verschiedenen Bereichen beschäftigt – vorrangig in Filialen, als Gebietsmanager, im Einkauf oder in der Personalentwicklung. Die Kurse, deren Inhalte gemeinsam mit dem WIFI Salzburg und der Wirtschaftskammer entwickelt wurden, finden parallel an den Standorten Wien und Salzburg statt. Kurssprache und Lernunterlagen sind dabei einheitlich in der dm Konzernsprache Deutsch. Im Herbst 2017 werden die Teilnehmer/-innen die Lehrabschlussprüfung vor einer unabhängigen externen Kommission absolvieren und anschließend als „Wegbereiter“ für den Beruf des Drogisten in ihren jeweiligen Ländern tätig.

www.wifi.at/salzburg; www.wifiwien.at/unternehmensentwicklung; www.dm-drogeriemarkt.at

Mag.(FH) Petra Mathi-Kogelnik, dm Geschäftsführerin
MMag. Christoph Schreder, Referent Firmen Intern Training der Wirtschaftskammer Salzburg
Mag. (FH) Nicolas Aron, Kundenbetreuer WIFI Wien-Unternehmens-entwicklung

Bildcredits:
Titelbild (c) dm/Riebler
Portraitfotos (c) dm/Graf; WIFI/Reinhart; Foto Weinwurm